Mit 17 neuen Spielern bereiten sich die B-Junioren von Rot-Weiss Essen aktuell auf die neue Saison in der U17-Bundesliga West vor. Den mit Abstand prominentesten Zugang gibt es aber im Trainerstab: Michael Delura wird neuer Assistent von Chefcoach Simon Hohenberg.
Der 37-Jährige spielte in seiner aktiven Zeit lange für Schalke 04, 30 Partien bestritt er für die Profis. 2020 begann der gebürtige Gelsenkirchener eine Laufbahn als Trainer, die er nun in Essen fortsetzt. "Wir freuen uns sehr, dass er mit seiner Expertise und Erfahrung zu uns stößt", sagt Cheftrainer Hohenberg. Co-Trainer Marc-Philipp Hentschel, Torwarttrainer Alexander Rudolf und Athletiktrainer Tobias Schmidt sind weiterhin dabei.
Beim Blick aufs Team ergibt sich folgendes Bild: Sieben Spieler aus dem hauseigenen Nachwuchs rücken in die U17 auf, weitere sechs Talente kamen schon im Vorjahr als Jungjahrgänge zu Einsätzen in der Bundesliga. Dazu kommen zehn Neuverpflichtungen von außerhalb: Nikita Shchepetkin (Borussia Mönchengladbach), Ege Oruc (VfL Bochum), Simon Schlünder (VfL Bochum), Paulo Winnacker (Wuppertaler SV), Arda Alpkaya (SG Unterrath), Emilio Sanchez (VfB Hilden), Tugra Padar (SG Unterrath), Alessandro Hochbaum (Rot-Weiß Oberhausen), Tymoteusz Szymanski (MSV Duisburg) und Yasin Pirnal (MSV Duisburg).
Rund einen Monat dauert es noch, ehe die neuformierten Essener erstmals in der Bundesliga auf dem Rasen stehen. Auftaktgegner am 14. August (11 Uhr) ist Fortuna Köln. In der Vorsaison landete RWE auf Rang zehn, hatte mit dem Abstieg nichts zu tun. Zwölf Youngster schafften den Sprung in die U19. Was sich die Rot-Weissen für die anstehende Serie vorgenommen haben? "Wir definieren uns im NLZ über Vollgas-Fußball", erklärt Hohenberg. "Wir wollen maximale Intensität auf den Platz bringen, aber auch Ballbesitz-Phasen kreieren. Wir wollen unsere Spieler entwickeln, so dass sie in die U19 übernommen werden." Ganz von dem Blick auf die Ergebnisse können sich die Essener aber nicht lösen, das weiß Hohenberg: "Um die Jungs bestmöglich zu entwickeln, ist es wichtig, dass wir weiterhin in der Bundesliga spielen."
RWE: U17 landete in der Vorsaison auf Platz zehn
Und das wird auch in der kommenden Spielzeit ein hartes Stück Arbeit. Der Druck ist groß, denn von den 16 Teilnehmern steigen fünf ab. Da erneut eine Einfachrunde gespielt wird, bleiben nur 15 Partien, um die für den Klassenerhalt nötigen Punkte einzufahren. Schon im Vorjahr begegneten sich alle Teams nur einmal, jetzt hat der DFB an dieser damals coronabedingten Anpassung festgehalten.
Bei Hohenberg stößt der Modus auf "völliges Unverständnis". Der 35-Jährige erklärt: "Wir sind Anfang März schon durch mit der Liga, haben vorher eine lange Winterpause von November bis Februar. Dadurch entstehen sehr viele Lücken, die wir mit Testspielen füllen müssen. Die Jungs brauchen für ihre Entwicklung Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen, deshalb bin ich absolut nicht begeistert." Dafür gibt es aber eine Änderung, die dem Coach gefällt: Die Halbzeiten wurden von 40 auf 45 Minuten verlängert. "Das finde ich sehr sinnvoll", sagt Hohenberg.